Nachdem ich bei der Schiessprüfung für meinen Jagdschein beim Tontaubenschiessen mit der Flinte wegen meiner vorgeschädigten Schulter (wiederholte Schulterluxationen und Abriss des Labrum) große Probleme hatte, suchte ich auf Empfehlung eines Freundes Rolf Schönlein auf. Dieser nahm sich im Erstgespräch viel Zeit und eruierte die gesamte Problematik und bot mir dann – meinen Bedürfnissen und Erfordernissen entsprechend – eine Flinte an. Es sollte eine Beretta Silver Piegon werden, bei welcher er den Schaft für mich anpassen würde.
Die Waffe wurde von Beretta aus Italien bestellt, die Wochen der Wartezeit kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Sofort nachdem die Waffe da war, fertigte Rolf Schönlein in Handarbeit genau für mich passend einen Schaft an. Dann konnte ich direkt loslegen. Das war auch angezeigt, denn ich hatte mich – todesmutig – von Freunden überreden lassen, bereits in 3 Wochen beim Blaser-Cup 2016 in Coesfeld mitzuschiessen.
Die ersten Trainingseinheiten folgten und ich konnte tatsächlich das erste Mal ohne Schmerzen in der Schulter schiessen. Zwar holte ich mir zunächst jedes Mal eine derart blaue Backe, dass ich regelmässig von besorgten Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen gefragt wurde, ob denn bei mir zuhause alles in Ordnung sei. Dies lag aber daran, dass ich häufig nicht richtig anbackte, war also eine Trainingsfrage.
Nach sechs Trainingseinheiten war der Tag des Blaser-Cups auch schon da. Ich hatte einen Heidenspaß, wir hatten bestes Wetter und ich lernte viele neue nette Leute kennen. Und mit 62 % in der 50er Wertung war ich nicht einmal Letzte. In der 100er Wertung bekam ich dann einen Trostpreis auf dem letzten Platz: Man schenkte mir Munition, um weiter trainieren zu können. Was ein tolles Event! Nun hatte ich „Blut geleckt“…